
Stand: 06.08.2022 00:00
Colin Trevorrows „Jurassic World 3“ erstickt an seiner eigenen Nostalgie und verzettelt sich in zu vielen Geschichten und Charakteren. Es gibt viele Dinosaurier und Heuschrecken, aber leider nichts dahinter.
Vor 29 Jahren übernahmen Dinosaurier Hollywood. Mit „Jurassic Park“ von Steven Spielberg kam ein Abenteuerfilm in die Kinos, der zum Kassenschlager wurde. Vor sieben Jahren gab es eine neue Jurassic-Trilogie. Diesmal nicht mehr Park, sondern World. Der dritte und letzte Teil läuft bereits in den Kinos.
Es hätte ein großartiger Film werden können, Jurassic World: A New Age. Wunderbar gruselig, apokalyptisch, dystopisch. In den ersten Minuten zeigt der Film eine Welt, in der Dinosaurier und Menschen zusammenleben, in der jeder Gang zum Supermarkt, jeder Ausflug mit der Familie der letzte sein kann, weil ein Pterodactylus deinen Weg kreuzt oder dich ein T-Rex anpirscht Ecke. .
Eine Erkenntnis, die für alle Beteiligten fast zu spät kommt, denn „Jurassic World: A New Age“ spielt vier Jahre nach der Zerstörung der Isla Nublar und damit vier Jahre nach dem Vorgängerfilm. Dinosaurier leben und jagen jetzt überall, und das ökologische Gleichgewicht der Erde wurde in Mitleidenschaft gezogen. Aber die nächste Katastrophe für die Menschen steht vor der Tür, und so spielt der Film sein Potenzial aus, sich voll und ganz auf die Beziehung zwischen Dinosauriern und Menschen zu konzentrieren. Wie eine biblische Plage breiten sich gentechnisch veränderte Heuschrecken über alle Kontinente aus, vernichten Ernten und die Welt steht vor einer katastrophalen Hungersnot.
Colin Trevorrow über Wissenschaft im Film
Wie der erste Jurassic Park von 1993 spielt „Jurassic World: A New Era“ mit den Möglichkeiten der Gentechnik, bleibt aber laut Regisseur Colin Trevorrow am aktuellen Stand der Wissenschaft. „Es ist ein Film über die Macht der Genetik, in dem auch Dinosaurier vorkommen“, sagt Trevorrow. „Ich mache mir mehr Sorgen um den aktuellen Status quo. Wir haben die Fähigkeit, die DNA zu verändern. Die Gentechnik von Insekten findet bereits statt. Und wenn wir ehrlich sind, ist sie etwas außer Kontrolle geraten. Da sind gentechnisch veränderte Mücken drin Florida gibt es gentechnisch veränderte Hummer, die sich sehr schnell vermehren. Ich sehe unseren Film fast als eine Warnung an die Wissenschaft, es nicht zu übertreiben.”
Übliche Zutaten von Dinosaurier-Actionfilmen mit bekannten Gesichtern

In Colin Trevorrows Jurassic World: A New Age spielt Jeff Goldblum wie im ersten und zweiten Teil der Trilogie Dr. Ian Malcolm.
Übertreiben Sie nicht, ein Credo, dem der Film nicht folgt. Fast wie eine Checkliste funktioniert es mit den üblichen Zutaten von Dino-Actionfilmen. Dinosaurier-Verfolgungsjagden, größenwahnsinniger Wissenschaftler, Rennen gegen die Zeit, Dinosaurier-gegen-Dinosaurier-Kämpfe, Dinosaurier-gegen-Mensch-Kämpfe. Die Schauspieler sind bekannte Gesichter. Neben Dinosaurierflüsterer Owen Grady, wieder gespielt von Chris Pratt als charmanter Freund, sind auch der alte Jurassic-Park-Wächter um Laura Dern, Jeff Goldblum und Sam Neil mit dabei.
Schauspieler der ersten Generation haben genauso ihre Momente wie aktuelle, aber “Jurassic World 3” schwelgt zu sehr in der Geschichte des eigenen Franchises. Regisseur Trevorrow lässt die Actionszenen spektakulär wirken und zitiert ikonische Momente aus dem ersten Film.
Am Ende erstickt der Film jedoch an seiner eigenen Nostalgie und verzettelt sich in zu vielen Geschichten und Charakteren: viele Dinosaurier, viele Heuschrecken, aber leider nichts dahinter.
Mehr Informationen
“Jurassic World 3: Eine neue Ära”
- Geschlecht:
- Science-Fiction | Abenteuer
- Produktionsjahr:
- 2021
- Produktionsland:
- Vereinigte Staaten von Amerika
- Zusätzliche Information:
- Mit Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Jeff Goldblum und anderen
- Direktor:
- Colin Trevorrow
- Länge:
- 147 Minuten
- FSK:
- ab 12 Jahren
- Kinostart:
- ab 9. Juni 2022
